„Körper – Geist - Seele“ – Wie lassen sich Depressionen im höheren Lebensalter verhindern?

Freundschaften und soziale Kontakte pflegen, rauskommen aus den eigenen vier Wänden und sich in der Natur bewegen – das sind nach Meinung der Seniorinnen und Senioren aus dem Gebiet Main-Rhön die wichtigsten Dinge, um seelische Krisen zu meistern.

In den vergangenen 18 Monaten ist das Projektteam von „Prävention von Depression im Alter (PräDepA)“ einer Frage nachgegangen: Welche Möglichkeiten gibt es, um Depressionen im höheren Lebensalter zu vermeiden? Zu diesem Team gehörten die drei Gesundheitsregionenplus Haßberge, Stadt und Landkreis Schweinfurt und Bäderland Bayerische Rhön sowie die Gerontopsychiatrische Vernetzung Main-Rhön und die Diakonie Schweinfurt. Finanziell gefördert wurde die Arbeit durch die AOK Bayern. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt durch die Hochschule Coburg. 

lra praevention depression im alter

Um die Frage nach vorbeugenden Möglichkeiten zu beantworten erfolgte zunächst im Sommer 2022 eine Befragung der Anbieter, die bereits in der Seniorenarbeit und in der Gesundheitsförderung tätig sind. Hierbei war von Interesse, welche Angebote es gibt und ob diese von älteren Menschen auch wahrgenommen werden. Es zeigte sich, dass es in vielen Kommunen bereits Angebote für Seniorinnen und Senioren gibt. Am häufigsten werden dabei Treffen zum geselligen Beisammensein und zur gemeinsamen Bewegung veranstaltet.

Darauf aufbauend lag der Schwerpunkt des Projektes im Jahr 2023 auf der Frage, welche Wünsche und Ideen ältere Menschen selbst haben, wenn es um die Bewahrung ihrer psychischen Gesundheit geht. Hierfür fanden 15 Workshop-Veranstaltungen in insgesamt 12 Gemeinden (in der Region Main-Rhön) sowie der Stadt Schweinfurt statt. 315 Seniorinnen und Senioren haben an den Veranstaltungen teilgenommen.

Freundschaften und soziale Kontakte pflegen, rauskommen aus den eigenen vier Wänden und sich in der Natur bewegen – das sind nach Meinung der Seniorinnen und Senioren aus dem Gebiet Main-Rhön die wichtigsten Dinge, um seelische Krisen zu meistern. Doch die Seniorinnen und Senioren beschäftigen auch einige speziellere Themen, die mit dem Altern einhergehen. So zum Beispiel die Frage nach dem richtigen Umgang mit Trauer, wenn man einen nahestehenden Menschen verloren hat. Oder auch, wie man im Alter neue soziale Kontakte knüpfen kann, um Gefühle der Einsamkeit zu vermeiden. Wichtig fanden die Seniorinnen und Senioren insbesondere auch, dass es in den einzelnen Gemeinden öffentlich zugängliche Treffpunkte gibt. Solche Orte geben den älteren Menschen die Möglichkeit, sich unkompliziert miteinander zu treffen, ohne lange Wege in Kauf nehmen zu müssen. Auch das Vorhandensein einer – möglichst barrierefreien – Toilette ist eine Grundvoraussetzung, damit die Seniorinnen und Senioren gerne und regelmäßig am öffentlichen Leben teilnehmen.

Im Rahmen des Projektes wurden weitere 35 Seniorinnen und Senioren befragt, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Häuslichkeit nicht mehr selbständig verlassen können. Sie wurden unter anderem gefragt, wie für sie jeweils ein „schöner Tag“ aussehen würde und was dafür nötig wäre. Die meisten der befragten Seniorinnen und Senioren gaben an, ein „schöner Tag“ wäre vor allem einer, den sie in Gesellschaft von Familie oder Freunden verbringen können. Für diese Seniorinnen und Senioren spielte außerdem das „raus kommen“ eine entscheidende Rolle für einen gelungenen Tag sowie eine gewisse Tagesstruktur, also zu wissen, was an diesem Tag passiert.

Um die Erkenntnisse in die Umsetzung zu bringen, soll das Projekt voraussichtlich ab Frühjahr 2024 in die zweite Phase gehen. Es sind verschiedene Schwerpunkte geplant. Zum einen sollen die Erkenntnisse aus den Befragungen aufbereitet und an die Vertretungen der Seniorenpolitik verteilt werden. Zum anderen sollen Angebote für die Seniorinnen und Senioren erarbeitet werden, bei denen sie mehr über die Förderung ihres seelischen Wohlbefindens lernen. Hierbei liegt ein Augenmerk darauf, wie möglichst viele, auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Seniorinnen und Senioren teilnehmen können.

Nähere Informationen erhalten Sie bei der Projektkoordinatorin Katrin Jung unter 09721 2087 220 oder per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

 

Finden Sie nachfolgend weiterführende Unterlagen zum Projekt:

pdfAbschlussbericht_PraeDepA_final.pdf

pdfAbschluss-Praesentation_PraeDepA.pdf  

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